Forschungsprojekt: Wahrnehmungs- und Erfahrungsgeschichte der Frankfurter Paulskirche 1848/49

Abb.: Fr. Wentzel (Lithograf), "Das deutsche Parlament in Frankfurt a. M., Sitzung vom 16. September…

Abb.: Fr. Wentzel (Lithograf), "Das deutsche Parlament in Frankfurt a. M., Sitzung vom 16. September 1848.", 1848, Wien Museum, Inv.-Nr. 88579, CC0.
Digitalen Sammlung Wien-Museum
Forschungsschwerpunkt und Team
Das kombinierte Forschungs- und Editionsprojekt will das Frankfurter Nationalparlament als zentrales Organ der Revolution und bedeutende Institution der deutschen Demokratiegeschichte wieder in den Fokus rücken, nachdem es längere Zeit wenig Beachtung in der Historiographie des europaweiten Revolutionsgeschehens gefunden hat.
Basierend auf bisher kaum erschlossenen Privatkorrespondenzen und Tagebüchern der in der Paulskirche für etwas mehr als ein Jahr tagenden Abgeordneten, die zu einem wesentlichen Teil in einer Sondersammlung des Bundesarchivs vorliegen, sollen die subjektiven Wahrnehmungen und prägenden Erfahrungen der Abgeordneten während des ereignisreichen Parlaments- und Revolutionsjahres 1848/49 untersucht werden.
Dabei kommt nicht allein ihre Perspektive aus der „Werkstatt der Demokratie“ (Frank Engehausen 2023) in Frankfurt, sondern auch die ihrer Korrespondenzpartner:innen aus dem engeren familiären und politischen Umfeld zur Geltung. Sie spiegeln in ihren Antwortschreiben die Erfahrungen und Emotionen der Parlamentarier, vergleichen sie mit eigenen Auffassungen und Empfindungen und erschaffen auf diese Weise eine unmittelbare, in weit mehr als 1.000 einzelnen Schriftstücken verborgene Wahrnehmungs- und Erfahrungsgeschichte dieses ersten freien demokratischen Parlaments in Deutschland.
Geplant sind eine monographische Studie sowie eine umfassende digitale Quellenedition.